Zurück aus dem Heimaturlaub (Zürich, ein kleiner Artikel wird folgen) und dem Krankenstand (ja, einige Leute kriegen das zielsicher immer über die Feiertage hin) ist es nun Zeit für einen neuen Artikel.
Bei unserem Wochenendtrip nach Neapel, durfte natürlich die Amalfi-Küste nicht fehlen. Wir entschieden uns, diese mit den öffentlichen zu machen. Dies war zum einen ein guter Entscheid, zum anderen ein schlechter.
Gut, weil die Strasse ist richtig kurvig. So dass die Freundin, die mit war, sich dort nicht zu fahren getraut hätte, und das fahren dann komplett an mir hängengeblieben wäre (als Schweizerin habe ich ja keine Probleme mit kurvig und eng).
Schlecht, weil noch viele andere so dachten wie wir. Und uns genau diese Tatsache noch den Tag verderben sollte.
Begonnen hat eigentlich alles ganz gut. Mit demselben Zug, wo wir tags zuvor schon nach Pomeji gefahren sind, konnten wir auch Sorrent erreichen. Da kamen wir auch gut an. Der Zug war nämlich nicht allzu überfüllt, wir hatten eine nette Fahrt, und vor allem auch Sitzplätze. Sorrent wurde dann auch sogleich besichtigt. Unser Eindruck: Nett, aber doch sehr touristisch. Immerhin fanden wir aber ein nettes Kaffee, wo wir einen guten Cappuccino und eine tolle Aussicht geniessen konnte.
Trotzdem wollten wir schnell weiter nach Positano. Mit dem Bus… Ja… Wir hatten ja noch Glück, wir waren so ziemlich die letzten, die noch in den Bus reindurften. Danach war er voll. Und für alle anderen hiess es: auf den nächsten Warten. So viel Glück war das aber leider nicht. Denn: Wir durften stehen. Und die Fahrt nach Positano dauert immerhin eine Stunde. Das bei einer kurvigen Strecke, gesehen haben wir auch nichts, weil wir mittendrin standen, so dass am Ende sogar mir ein wenig übel wurde. Ebenfalls machte mein Kreislauf schlapp. Lange stehen kann ich leider nicht.
In Positano angekommen war somit auch das erste Bedürfnis mal ein Cola. Ein richtiges. Eines mit Zucker. Als dieses Bedürfnis mal gestillt war, ging es direkt runter nach Positano. Immer schön mit dem Gedanken im Hinterkopf: das müssen wir alles wieder hoch gehen. Positano selber gefiel uns dann schon deutlich besser als Sorrent. Dadurch dass Positano wirklich mehr oder weniger in die Klippen eingebaut wurde, hatte es einfach mehr Charme als Sorrent. Allerdings war natürlich auch Positano sehr touristisch, so dass wir entschieden, uns von dem Trubel ein wenig zu erholen, und eine kurze Pause am Strand einlegten.
Anschliessend ging es wieder hoch, zur Bushaltestelle. Amalfi stand ja auch noch auf dem Programm. Mit viel Ellbogeneinsatz konnten wir uns dieses Mal sogar Sitzplätze im Bus ergattern, was die folgende Stunde doch deutlich angenehmer gestaltete. In Amalfi angekommen mussten wir dann allerdings als erstes feststellen, dass wiederum nur ein Bus für die wartenden Leute zur Verfügung stand, und sie einfach alle zurückliessen, die darin keinen Platz fanden. Das verdarb uns die Laune gleich mal so richtig. Denn ab da begann die Panik: Was, wenn wir nicht in den letzten Bus reinkommen? Was, wenn die uns stehen lassen, und wir den ganzen Weg zurück mit dem Taxi fahren müssen?
Diese Panik hatte zur Folge, dass wir uns Amalfi gar nicht mehr anschauten. Wir rannten nur schnell rein, holten uns was zu Essen, und stellten uns in die Schlange für den letzten Bus. Und dort warteten wir. Lange. Richtig Lange. Es war auf jeden Fall über eine Stunde. Und, welch Erleichterung: Wir schafften es in den letzten Bus. Allerdings war unsere Sorge umsonst gewesen. Immerhin standen dann für die letzte Fahrt doch mehrere Busse zu Verfügung. Nichts desto trotz hinterliess das Ganze einen sehr fahlen Nachgeschmack. Wir wollten ja die komplette Amalfi-Küste anschauen. Auch Amalfi. Und das fehlte nun. Dafür standen wir über eine Stunde wie die grössten Deppen rum.
Und als ob es damit noch nicht genug war: Der Bus brauchte nicht die erwarteten 2 Stunden zurück, sondern geschlagene 3. Und die Klimaanlage lief auf Hochtouren, so dass wir beide, nur in Strickjacken, auch so richtig schön zu frieren begannen. Und uns parallel dazu auch um den letzten Zug sorgen mussten. Weil dieser fuhr bereits um 22 Uhr… Und der Bus brauchte so lange, dass es wirklich schon sehr unrealistisch wirkte, den Zug noch zu erreichen. Es wurde dann auch sehr knapp. Nur ein paar Minuten vor Abfahrt waren wir wieder in Sorrent am Bahnhof, mussten aber noch unsere Tickets lösen. Aber immerhin schafften wir es. Die Erleichterung, als wir dann endlich wieder im Zug sassen war riesig. Einfach unbeschreiblich. Und wohl der beste Moment des Tages.
Fazit: Die Amalfi-Küste selber ist sehr schön. Aber: Wenn im LP drin steht, dass man einen öffentlichen Bus benutzen kann, und dies voll toll ist, dann sollte man es einfach sein lassen. Weil dann tut es jeder. Und anscheinend kommen sie mit diesem Ansturm noch nicht zurück.
Deswegen: Macht die Amalfi-Küste am besten mit einer fixen Tages-Tour, d.h. so ein fix gebuchter Trip im Reisebus. Da habt ihr Sitzplätze und kommt sicher nach Hause. Auch wenn um euch herum nur Rentner sein werden, so ist es das wert.
Wow, tolle Fotos! Die Amalfi-Küste steht auf meiner Reiseliste auch ganz weit oben, wird sich aber dieses Jahr leider nicht ausgehen. Vorher gehts mal in die Toskana 🙂
Liebe Grüße, Christine
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Sehr gelungene Bilder! Da möchte man sofort die Koffer packen. 😉
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