Greyfiar’s Kirkyard – Dark Tourism auf der Spuren von Harry Potter

Touristen mit Kameras auf einem Friedhof? Darf man das? Ist das nun ethisch korrekt? Ich finde ja, so lange man sich respektvoll verhält. Und respektvoll heisst für mich: Die nötige Ruhe bewahren und keine Selfies machen und diese anschliessend auf Facebook posten. Und auch nicht „Lord Voldemort“ über das Grab eines gewissen Thomas Ridell kritzelt. Warum schreibe ich das jetzt? Weil es leider doch tatsächlich so kindische Touristen gab, die das bereits getan haben.

Nun, was ist nun besonders an diesem Friedhof. Für die Touristen sind es vor allem zwei Geschichten.

Zum einen gab es den Greyfriars Bobby. Ein kleiner süsser Hund, welcher nach dem Tod seines Herrchens neben dessen Grab ausharrte. Und zwar insgesamt 14 Jahre, von 1858 bis 1872. Die Geschichte des Hundes rührte die Herzen so sehr, dass man sogar eine kleine Statue für ihn gebaut hat. Leider ist diese aber immer von Touristen umringt. Aber wer früh aufsteht, der kriegt auch ein Foto der Statue hin, ohne dass ein Amerikaner gerade seine Nase reibt…

Zum anderen war der Friedhof offenbar eine Quelle der Inspiration für J.K. Rowling. So befindet sich direkt hinter dem Friedhof eine Schule mit 4 Türmen. Die Inspiration für Hogwarts. Und ebenfalls auf dem Friedhof befinden sich einige Grabsteine mit doch sehr ähnlichen Namen oben, wie man sie in den Harry Potter Büchern findet. Immer leicht verändert in der Schreibweise, aber so, dass die Aussprache in etwas gleich bleibt.

Und dann kommt noch hinzu, dass der Friedhof wirklich sehr schön ist. Die Grabsteine sind kunstvoll verziert und laden zum Fotografieren ein. Dazwischen gibt es viel Grünfläche, Kirschbäume (zu dem Zeitpunkt in voller Blüte) und einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt. So nutzen offenbar auch junge Pärchen den Friedhof für ein Date.

Mir selber gefiel es dort sehr gut. Der Platz hat überhaupt nichts bedrückendes an sich, sondern wirkt eher wie ein kleiner Park um eine Kirche herum. So, dass man durchaus verstehen kann, warum man sich ab und zu vielleicht auch wie in einem Park verhält.

Das einzige, was ich schade fand war, dass es doch tatsächlich so idiotische Touristen gibt, die den Grabstein von Thomas Ridell beschmieren musste. So was muss einfach nicht sein. Er war zwar offenbar namensgebend für eine bestimmte Person in dem Buch. Aber der gute Herr ist schon länger tot und kann sich nun nicht mehr selbst verteidigen. So was gehört sich einfach nicht und ärgert mich doch ganz schön. Wie kann man nur so pietätlos sein? Wahrscheinlich haben dieselben Leute danach auch noch ein Selfie gemacht und eben dieses auf Facebook verlinkt. Voller Stolz auf ihre Tat…

3 Kommentare

  • Tolle Bilder! Ich war im April dort und war ganz fasziniert von der Stimmung, die dort herrscht. Wir sind im Rahmen einer „Gruselführung“ über den Friedhof spaziert und haben auch einige interessante Details und Geschichten erfahren. Dennoch sollte man nie vergessen, an welchem Ort man sich befindet, und den Respekt nicht verlieren… Echt eine Schande, was manche Leute machen.

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    • Bin ganz deiner Meinung. Man kann ja als Tourist hingehen und Fotos machen. Friedhöfe haben ja auch oft was faszinierendes. Trotzdem sollte man halt immer dem Ort den nötigen Respekt zollen.

      War auch im Rahmen einer Führung dort. Bei mir war es allerdings eine Fototour. Weswegen die Grabsteine auch öfters mal aus ungewöhnlichen Winkeln abgelichtet sind.

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