Jeder hat so seine Hobbies. Wie alle wissen, ist das bei mir vor allem das Fotografieren und das Reisen. Diese Hobby teile ich mit vielen. Dann gibt es solche, die in ihrer Freizeit viel Sport treiben, gerne Basteln, Nähen oder sich sonstwie handwerklich betätigen. Und dann gibt es auch noch die, die sich in ihrer Freizeit gerne verkleiden. Und damit meine ich nicht den Fasching. Diejenigen, die verkleiden sich dann gerne als Elfen, Zwerge, Animée-Figuren, … oder eben einfach nur als Ritter. Im letzteren Falle wohl auch deswegen, weil ein historisches Interesse wohl nicht zu leugnen ist.
Und einmal im Jahr treffen sich die letzteren auf der Burg in Oberkapfenberg. Dort bauen sie ihre Camps auf, und leben wie damals, d.h. gekocht wird auf dem offenen Feuer, geschlafen wird in Zelten (aber nicht in modernen Igluzelten, sondern in auf alt getrimmten, bestehend aus Holzbalken und Wachstuch).
Und vor drei Jahren wurden wir von einer Gruppe eingeladen, sie dort zu besuchen, und Fotos zu machen. Und da man ja immer auf der Suche nach Motiven ist, ging es nichts wie hin.
Und es gab auch sehr viel zu sehen. Da wir exklusiv von einer Gruppe eingeladen wurden, durften wir auch das ganze etwas abseits besichtigen, d.h. wir durften auch dorthin, wo die einzelnen Gruppen campierten, und sozusagen ihr Leben im Mittelalter festhalten.
Man darf sich das dabei überhaupt nicht wie ein Zeltlager vorstellen. Eher komplett anders. Klar, es wird in Zelten genächtigt (und die sanitären Angelegenheiten werden wohl auch ähnlich geregelt), aber damit hat es sich auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Die Zeltlager sind nämlich so aufgebaut, wie man glaubt, dass es die Leute auch früher getan haben, d.h. es ist wirklich alles alt. Wobei in diesem Falle alt eher gemütlicher wirkte, als ein normales Zelt (Felle, ein Bettgestellt im Zelt…).
In der Freizeit widmet man sich dann diversen Beschäftigungen, z.B. der Herstellung von Kettenhemeden, wobei jedes Glied liebevoll einzeln, von Hand, mit den anderen verwebt wird. Man möchte sich gar nicht vorstellen, wie viel Zeit da drin steckt.
Man merkt also: Es ist nicht einfach nur ein „sich verkleiden“. Das kann zum Fasching ja jeder. Sondern viel mehr steckt auch die Liebhaberei zu einem Lebensstil, bzw. zu einer vergangen Epoche dahinter. Wobei man hier allerdings auch sehen muss, dass sehr viel verklärt wird. Ich würde mal stark bezweifeln, dass irgendeiner der Teilnehmer am Mittelalterfest tatsächlich lieber im Mittelalter gelebt hätte, mit allem, was so dazugehört.
Neben dem Camp gab es aber auch noch andere Dinge zu bestaunen (irgendwas kriegt ja der normale Besucher auch geboten): So ist die Burg Oberkapfenberg an und für sich schon einen Ausflug wert, handelt es sich hierbei doch wirklich um eine gut erhaltene mittelalterliche Burg. Wer sich einfach nur für einen Tagesausflug interessiert, findet mehr Infos darüber hier: http://www.burg-oberkapfenberg.at
Des weiteren gab es auch einen mittelalterlichen Markt, mit vielen weiteren Attraktionen, sowie eine Greifvogelschau. Mit zur Burg Oberkapfenberg gehört eine Falknerei, und die Greifvogelschau ist im Eintritt inklusive. An der Greifvogelschau haben wir selbstverständlicherweise auch teilgenommen, ein Bericht hierzu wird noch folgen.
Wer selber mal die Atmosphäre des Ritterfestes erleben möchte: Das nächste findet am Wochenende vom 22. und 23. Juni statt.
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