der hat Luzern nicht wirklich besucht.

Ein Satz, den ich vor allem gegenüber meinem Freund schon sehr oft gesagt habe (er meinte ja, dass er Luzern schon kannte, bevor er mich kannte, weil er mal für einen Tag dort war. Aber: er war halt nicht auf der Museggmauer).

Diese Lücke galt es zu füllen. Eigentlich hätten wir die schon lange füllen sollen, aber irgendwie ergab es sie nicht. Auch dieses Mal war ein Besuch der Museggmauer eigentlich gar nicht eingeplant. Stattdessen wollten wir ins historische Museum. Aber ups – wir übersahen, dass es sowas wie einen Museumsmontag gibt. Also musste spontan ein Alternativprogramm her, und somit griff ich auf meinen Klassiker zurück.

Und los ging es, zuerst auf der Rückseite (oder halt ausserhalb des mittelalterlichen Stadtkernes) vom Nölliturm rauf zum Männliturm. Wo dann aber leider die erste Enttäuschung auf mich wartete. So war doch leider tatsächlich der Männliturm wegen Corona geschlossen. Sehr schade. Auf den Turm könnte man normalerweise einfach so – also gratis – raufgehen und von oben einen tollen Ausblick über die Stadt Luzern geniessen. So mussten wir uns halt mit dem Ausblick von der Mauer begnügen, aber dazu später mehr.




Der Männliturm ist mein Lieblingsturm der Mauer, weswegen ich wohl nun meinen Satz erweitern muss: „Wer nicht auf der Museggmauer und insbesonder auf dem Männliturm war, der hat Luzern nicht wirklich besucht.“ Sodala – wir kommen also wieder. Die Luzern-nicht-kennen-Lücke ist somit bei meinem Freund offiziell immer noch nicht geschlossen.

Weiter ging es zum nächsten Turm, dem Luegislandturm. Von dort aus ist es möglich, auf die Mauer hochzusteigen und nun auf der Mauer weiterzugehen. Dabei bietet sich einem wieder ein wundervoller Anblick von Luzern inklusive Seebecken und Pilatus. Auch auf weitere Türme könnte man hoch. Die Erfahrung lehrte mich aber, dass diese sich für den Ausblick nicht so wirklich lohnen. Warum? Weil man beim Männliturm draussen steht, bei den anderen bleibt man drinnen und hat nur Fenster oder Schiessscharten aus denen man einen Blick nach draussen werfen kann.

Zugegeben, eine Ausnahme gibt es noch. Das wäre der Zytturm. Da kann man nämlich um die grossen Pendel herum bis zum Uhrwerk hochsteigen. Aber die Enttäuschen auf Grund des Männliturms sass noch tief, und so wollte ich dort dann nicht mehr rauf. Lieber genoss ich den Ausblick, oder lungerte lange genug mit der Kamera in der Hand herum, bis mir dann doch endlich mal ein Foto von der Mauer und einem Turm ohne Touristen gelang. Geduld muss man haben.

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